Engagement
Das Klima-Engagement des SECO
Städte
Städte nachhaltig entwickeln
Umweltfreundlicher Verkehr
Mehr als ein Drittel der Schadstoffe in Städten setzt der Verkehr frei. Das SECO unterstützt deshalb Städte, ihr Gebiet sinnvoll zu erschliessen und den öffentlichen und nicht motorisierten Verkehr zu fördern. So können Menschen effizient und klimaschonend ihren Beschäftigungen nachgehen.
Die meisten Treibhausgase entstehen, indem Bevölkerung und Wirtschaft Energie verbrauchen. Das SECO unterstützt Städte, nachhaltig mit Energie umzugehen, sie effizienter zu nutzen und erneuerbare Energie zu unterstützen. Dabei geht es besonders darum, grosse Mengen Solar- und Windenergie in die Verteilnetze einzuspeisen sowie die Nachhaltigkeit bei der Wasserkraft zu fördern.
Die Mehrheit der Städte liegt in der Nähe von Flüssen oder Küsten, was sie anfällig für klimabedingte extreme Wetterereignisse macht. Diese können zu massiven wirtschaftlichen Verlusten und Armut führen.
Das SECO unterstützt Partnerstädte, sich auf mögliche Katastrophen vorzubereiten, sie zu überstehen und sich davon zu erholen. Es hilft Behörden, die Entwicklung ihrer Städte risikokalkuliert zu planen. Und es unterstützt sie, ihre Bevölkerung kontinuierlich mit Wasser und Energie zu versorgen und ihre Abwässer zu entsorgen.
Mehr Info: Stadtentwicklung und Infrastrukturversorgung
Ressourcen
Ressourcen effizient nutzen
Nachhaltige Produktion
Seit vielen Jahren setzt sich das SECO dafür ein, dass industrielle und landwirtschaftliche Güter in Entwicklungsländern ressourcenschonend und umweltverträglich produziert werden. Seine Projekte unterstützen kleine und mittlere Unternehmen, weniger Energie, Wasser und sonstige Ressourcen zu verbrauchen. Dadurch produzieren sie nicht nur klima- und umweltverträglicher, sondern werden auch produktiver und damit tendenziell wettbewerbsfähiger.
Das SECO berät Regierungen, wie sie geeignete gesetzliche Rahmenbedingungen gestalten können. Diese sollen Produktionsprozesse fördern, die Ressourcen schonen und Energie effizient nutzen.
Das SECO hilft seinen Partnerländern auch, CO2-Preismechanismen aufzubauen wie etwa eine CO2-Steuer oder ein System zum Handel mit Emissionen.
Das SECO unterstützt seine Partnerländer dabei, nachhaltige Wertschöpfungsketten aufzubauen, welche die natürlichen Ressourcen schonen. Es hilft etwa Kakao- oder Kaffeebäuerinnen, ihre Produktionsmethoden an die Folgen des Klimawandels anzupassen. Die Bäuerinnen und Bauern und ihre sozialen Gemeinschaften können so besser mit Krisen umgehen, sie werden resilienter.
Mehr Info: Integration in Wertschöpfungsketten
Investieren
Nachhaltig investieren
ESG-Kriterien fördern
Nachhaltige Investitionsanlagen sind stark im Trend. Solche Anlagen berücksichtigen die drei Nachhaltigkeitsdimensionen Umwelt, Soziales und Unternehmensführung, die sogenannten ESG-Kriterien. Das SECO setzt sich für marktweit angewandte ESG-Kriterien ein, da diese für den langfristigen Erfolg von Unternehmen von zentraler Bedeutung sind.
So leistet etwa der Schutz der Biodiversität enorme, vermeintlich oft unsichtbare Dienstleistungen: Ein Hotel lebt dank der Tauchangebote zum nahegelegenen Korallenriff. Die Landwirtschaft von der Bestäubung durch Insekten. In diesem Zusammenhang hat das SECO die Methodologie ENCORE mitentwickelt. Diese hilft Banken, die Biodiversitätsrisiken zu verstehen und sie zu berücksichtigen, wenn sie über Investitionen entscheiden und Kredite vergeben.
Das SECO setzt sich dafür ein, dass private Mittel über den Kapitalmarkt in nachhaltige und klimafreundliche Projekte in Entwicklungsländern investiert werden. Dabei spielen «Grüne Anleihen» eine zentrale Rolle. Deren Herausgeber sind verpflichtet, mit den erhaltenen Mitteln Umwelt- und Klimaschutzmassnahmen zu finanzieren.
Das SECO ist etwa am Emerging Green One Fund der Weltbank beteiligt, der grüne Anleihen in Entwicklungsländern fördert. Zudem unterstützt es über die Climate Bonds Initiative internationale Standards für grüne Anleihen. Diese Standards fördern die Transparenz für Investoren und reduzieren die Transaktionskosten beim Handel solcher Anleihen.
Weiter fördert das SECO wirkungsorientierte Investitionen (Impact Investing). Diese sollen neben einer finanziellen Rendite auch eine messbare gesellschaftliche und ökologische Wirkung erzielen. Dabei spielt die vom SECO geschaffene bundeseigene Entwicklungsfinanzierungs-Gesellschaft SIFEM eine Schlüsselrolle.
Mehr Info: Zugang zu Finanzierung
Finanzen
Klimafreundliche Finanzwesen
Öffentliche Finanzen stabilisieren
Der Klimawandel gefährdet die Stabilität öffentlicher Finanzen: Die zunehmende Häufigkeit und Intensität von Naturkatastrophen reisst Löcher in die Staatsfinanzen. Ein erhöhtes Risiko für Naturkatastrophen wirkt sich negativ auf die Bonität von Staaten aus. Es wird teurer, Kapital zu beschaffen.
Gleichzeitig wenden viele Staaten weiterhin grosse Summen für klimaschädliche Subventionen auf, insbesondere von fossilen Brennstoffen. Auch ohne Subventionen sind deren Preise oft zu tief. Sie wiederspiegeln nicht die wahren Kosten für die Gesellschaft inklusive Folgekosten von Luftverschmutzung und Erderwärmung. Das ist volkswirtschaftlich ineffizient.
Schliesslich stellt der Klimawandel auch den Finanzsektor vor grosse Herausforderungen. Finanzinstitute, welche in veraltete, klimaschädliche Technologien investieren, riskieren grosse Wertverluste. Und die Institute leiden unter Zahlungsausfällen von Kunden, die von Klimaschäden betroffenen sind.
Das SECO unterstützt seine Partnerländer dabei, die finanziellen Risiken von Naturkatastrophen zu analysieren und zu managen, etwa durch Reservefonds oder Versicherungslösungen. Weiter begleitet das SECO die Partnerländer dabei, das öffentliche Finanzwesen klimafreundlich zu gestalten. So werden etwa klimarelevante Informationen in der Budgetplanung offengelegt und klimafreundliche Kriterien im öffentlichen Beschaffungswesen und in der Auswahl von öffentlichen Investitionsprojekten eingeführt.
Zudem hilft das SECO mit, klimarelevante Kriterien im staatlichen Finanzmanagement zu berücksichtigen. Mit diesen Methoden wird die Qualität des staatlichen Finanzmanagements gemessen. Dies setzt Anreize für Finanzministerien, sich mit dem Klimawandel auseinanderzusetzen.
Schliesslich unterstützt das SECO Regierungen dabei, die Qualität klimafreundlicher Produkte auf dem Finanzmarkt sicherzustellen und auch selbst klimafreundliche Produkte wie etwa grüne Anleihen zu lancieren. Und es hilft Zentralbanken, die Auswirkungen des Klimawandels auf Geldpolitik und Stabilität des Finanzsektors zu analysieren und geeignete Massnahmen abzuleiten.
Mehr Info: Wachstumsfördernde Wirtschaftspolitik
Multilateral
Multilaterales Engagement
Zusammenarbeit mit Entwicklungsbanken
Globale Herausforderungen wie der Klimawandel verlangen eine multilaterale Antwort. Das SECO unterstützt darum das Klima-Engagement der multilateralen Entwicklungsbanken. Diese spielen eine Schlüsselrolle im Kampf gegen den Klimawandel.
Das SECO hilft mit, Klimastrategien zu entwickeln und sicherzustellen, dass sich der Privatsektor stärker an Klimaprogrammen beteiligt. Das SECO ermutigt die Banken, sich auf die Ziele des Pariser Klima-Abkommens auszurichten und nur noch in nachhaltige und klimaschonende Projekte zu investieren.
Die Energiewirtschaft verursacht weltweit am meisten Treibhausgase. Darum arbeitet das SECO mit den multilateralen Entwicklungsbanken daran, Bevölkerungen und Unternehmen klimaschonend und zuverlässig mit Energie zu versorgen.
Das SECO hilft mit, Energiestrategien und Programme zu entwickeln, um erneuerbare Energien zu fördern und Energie effizient zu nutzen. Das SECO hat Anteil daran, dass die Banken heute keine Kohlekraftwerke mehr finanzieren, nur noch ausnahmsweise Gasenergie unterstützen und in vielen Entwicklungsländern neue Märkte für Solar- und Windenergie schaffen.
2020 investierten die multilateralen Entwicklungsbanken über 22 Milliarden Dollar in erneuerbare Energien.
Die multilateralen Entwicklungsbanken haben nach Ausbruch der Covid-19 Krise innerhalb eines Jahres Programme im Umfang von über 260 Milliarden US Dollar für gesundheitliche und wirtschaftliche Massnahmen in Entwicklungsländern aufgesetzt.
Um die Ziele für nachhaltige Entwicklung nach Covid-19 zu erreichen, fördern die Banken ein nachhaltiges, emissionsarmes Wirtschaftswachstum. Voraussetzung dazu sind wettbewerbsfähige Unternehmen und weniger Ungleichheit. Auch die ärmsten und am meisten gefährdeten Bevölkerungsgruppen müssen daran teilhaben können.
Das SECO unterstützt die Banken dabei, Länder klimaneutral zu machen und sie auf Krisen und insbesondere auf die Folgen der Klimaveränderung vorzubereiten.
Mehr Info: Multilaterale Zusammenarbeit
Françoise Salamé Guex
Leiterin des Klima-Netzwerks SECO
Klimarelevante Ausgaben
Die klimarelevanten Ausgaben werden gemäss den OECD-DAC-Vorgaben über die «Rio Konventionen» berechnet. Diese definieren, welche Projekte wie stark dazu beitragen, den Klimawandel zu bekämpfen. Dabei wird unterschieden zwischen Projekten, welche die Folgen des Klimawandels eindämmen und solchen, die den Ländern helfen, sich an die Folgen anzupassen.
Als Massnahmen zur Eindämmung gelten beispielsweise die Umstellung auf erneuerbare Energien, nachhaltige Energiekonzepte oder eine nachhaltige Forstwirtschaft. Massnahmen zur Anpassung sind etwa Versicherungs- und Frühwarnsysteme oder die Bereitstellung von Schutzräumen.
Weniger Ressourcen verbrauchen in Industrie-Parks
Das Global Eco-Industrial Parks Program begleitet Industrieparks auf ihrem Weg zu sogenannten Eco-Industrial Parks. Die Unternehmen in solchen Parks gehen Umwelt- und Ressourcenfragen gemeinsam an. Dies verkleinert ihren ökologischen Fussabdruck und verbessert die Produktivität des gesamten Parks.
Des Weiteren berät das Programm Regierungen, gesetzliche Rahmenbedingungen zu erarbeiten, die Anreize für ressourcenschonende Produktionsformen schaffen. Immer mehr Regierungen fragen nach technischer Unterstützung in den Bereichen Klima- und Ressourceneffizienz, um internationalen Abkommen zu entsprechen, etwa dem Paris Agreement im Bereich Klima oder den Zielen für eine nachhaltige Entwicklung.
Mehr Info: Global Eco-Industrial Parks Program
Sonnen-Revolution in Ägyptens Wüste
Der Betrieb des Solarparks bietet der lokalen Bevölkerung rund 4000 langfristige Arbeitsplätze. Dies ist besonders wichtig im Süden Ägyptens, wo die Arbeitslosigkeit insbesondere unter jungen Menschen hoch ist.
Mehr Info: Benban solar power plant
Nachhaltig Abwasser reinigen in Kocani
Heute wird das Reisstroh nach der Ernte eingesammelt und in der Kläranlage zusammen mit dem entwässerten Klärschlamm kompostiert. Daraus entsteht ein günstiger Kompostdünger für die lokale Landwirtschaft. So können auch klimaschädliche Methanemissionen vermieden werden, die bei der sonst üblichen Deponierung des Klärschlamms anfallen würden.
Mehr Info: Kocani Waste Water Treatment Project
Klimafreundliche öffentliche Finanzwesen
Wie wirkt das Programm? Nachfolgend drei Beispiele:
Der Staatshaushalt – das öffentliche Budget – bestimmt zu einem wesentlichen Teil darüber, wie ein Staat seine Einnahmen und Ausgaben gestaltet. Das SECO-Weltbank-Programm hat darum Empfehlungen erarbeitet, wie die Auswirkungen des Klimawandels in nationalen Budgetdiskussionen besser berücksichtigt werden können.
Als Folge weist beispielsweise Bhutan erstmals klimarelevante Ausgaben in seinem Staatshaushalt aus. In einem nächsten Schritt wird das Programm Bhutan unterstützen, sämtliche Staatsausgaben daraufhin zu prüfen, wie sie sich auf das Klima auswirken. Die Resultate sollen detailliert im Staatshaushalt ausgewiesen werden. So können Verwaltung und Parlament besser abschätzen, wie sich ihre Budgetentscheide auf Klimaziele auswirken.
2. Reformen kenianischer Lokalregierungen
Mit Unterstützung des SECO-Weltbank Programm haben alle 47 Verwaltungsbezirke in Kenia evaluiert, inwiefern sie auf den Klimawandel vorbereitet sind und wo Handlungsbedarf besteht. Daraus wurden Empfehlungen abgeleitet, wie das öffentliche Finanzwesen reformiert und Katastrophenrisiken gemanagt werden könnten. In anschliessenden Schulungen wurden die Empfehlungen mit über 150 lokalen Entscheidungsträgerinnen und -trägern besprochen und Möglichkeiten aufgezeigt, wie sich die Reformen umsetzen lassen.
Weltweit geben Länder etwa 11 Billionen Dollar oder 12 Prozent ihrer Bruttoinlandprodukte für öffentliche Beschaffungen aus. Diese haben somit einen enormen Einfluss auf die Wirtschaft und Umwelt. Das SECO-Weltbank-Programm hat neue Indikatoren erarbeitet um zu beurteilen, wie klimafreundlich öffentliche Beschaffungswesen arbeiten.
Anschliessend wurden über 150 Länder anhand dieser Indikatoren beurteilt und die Resultate online zugänglich gemacht. Das hilft Ländern zu verstehen, wo sie im internationalen Vergleich stehen und wie sie sich verbessern können. Zudem wurden umfassende Empfehlungen publiziert, um den Ländern zu helfen, ihre Beschaffungswesen grüner zu gestalten.
Mehr Info: Mainstreaming Climate Change in Public Financial Management
Investieren in südafrikanische Solarenergie
Swiss Investment Fund for Emerging Markets SIFEM
«Das Angebot von SolarAfrica sieht vor, dass unsere Strom-Tarife immer tiefer sind als jene des öffentlichen Versorgungsunternehmens. Und wir haben keinerlei Investitionsausgaben.»
Jeffrey Hurwitz, Hoteldirektor
Mehr Info: SolarAfrica
Städteenwicklung
Mit der Gondel staufrei durch Bogotá
Ana Mercedes Mora
Präsidentin Quartier ‘El Paraiso’, Ciudad Bolivar
Stadtentwicklung und Infrastrukturversorgung